Am Freitagabend, den 16.05.2025 fand in der Schlüchterner Stadthalle die gemeinsame Jahreshauptversammlung der Feuerwehren der Stadt Schlüchtern statt. Insgesamt 101 aktive Mitglieder der Einsatzabteilungen folgten der Einladung. Der stellvertretende Stadtbrandinspektor Andreas Leipold führte durch die Versammlung und begrüßte die anwesenden Gäste.
Stellvertretend für alle in der Vergangenheit verstorbenen Kameradinnen und Kameraden wurde in einer Gedenkminute an den in 2024 verstorbenen Kameraden Reiner Wunderlich aus Kressenbach gedacht.
In seiner Begrüßung sprach Bürgermeister Matthias Möller den Feuerwehrangehörigen sein Lob und Dank aus. „Die Freiwillige Feuerwehr ist das Rückrat unserer Gemeinschaft.“ sprach er der Versammlung zu. Aus Dank und zur Wertschätzung für den ehrenamtlichen Einsatz wird diese Veranstalung in Verbindung mit einem Ehrungsabend, zu dem auch die Angehörigen der Einsatzkräfte eingeladen waren, durchgeführt. Matthias Möller dankte ebenfalls für das Engagement, welches mit Leidenschaft durch jeden einzelnen in die Entwicklung der Feuerwehr, durchgeführt wird. „Die Feuerwehr ist ein unverzichtbares Gefüge in unserer Gesellschaft.“ Er erkennt aber auch, dass die Feuerwehr immer komplexer und die Anforderungen an die Einsatzkräfte immer größer werden. Dies in Kombination mit bürokratischen Verwaltungsaufwänden, machen das Ehrenamt nicht unbedingt leichter. Die Feuerwehren sieht er so vor der schweren Aufgabe, die Bevölkererung zu motivieren, sich ehrenamtlich für die Hilfe am Nächsten zu engagieren. Die Komplexität des Feuerwehrwesens mache Aus- und Fortbildungen unerlässlich. Die vergangenen Großeinsätze in Herolz und Kressenbach haben aber auch gezeigt, dass dadurch Großeinsätze stets sicherer werden. Die Freiwilligen Feuerwehren seien die Stütze der Gesellschaft und sollen sich trotz aller Umstände nicht entmutigen lassen. „Wir stehen geschlpssen hinter den Kameradinnen und Kameraden und ihrer Arbeit!“
Zur Standortfrage des Neubaus des Stützpunktes der Innenstadtwehr verkündete Matthias Möller, dass die Stadt Schlüchtern kurz vor dem Ankauf des Norma-Geländes stehe. Dies würde mehr Freiraum für die Planungen und Umsetzung eines Neubaus des Stützpunktes und die Auslagerung des Gefahrenabwehrzentrums geben.
In seinem Jahresbericht dankte Stadtbrandinspektor Werner Kreß für das Engagement aller Feuerwehrangehörigen, die den Namen „Feuerwehr Schlüchtern“ mit Leben füllen. Die Freiwillige Feuerwehr Schlüchtern ist gut aufgestellt und stets bereit für die Hilfe und die Sicherheit der Bevölkerung. Er hofft auf den politischen Rückhalt zur Umsetzung der Planungen auf dem Norma-Gelände am südlichen Ortseingang der Innenstadt. Aktuell seien in der Planung die Ersatzbeschaffung eines Einsatzleitwagens (ELW 1), sowie eines Löschgruppenfahrzeug (LF 16/12), sowie das Trägerfahrzeug für den Abrollebehälter „Wasser“, der bereits seit 3 Jahren in der Stadt Schlüchtern stationiert ist. Durch den Main-Kinzig-Kreis stehe derzeit eine Ersatzbeschaffung für den Gerätewagen Gefahrgut (GW-G), ebenfalls in Form eines Abrollbehälters an. Werner Kreß sprach auch die Nachwuchsarbeit an, die eine wichtige Rolle in der Freiwilligen Feuerwehr spielt. Im verganegen Jahr wurde am Standort Schlüchtern-Innenstadt eine neue Kinderfeuerwehr-Gruppe ins Leben gerufen. Es sei eine Herkulesaufgabe, diese Altersgruppe (6-10 Jahre) jedes Mal neu zu beschäftigen. Es sei oftmals wie ein kleiner Zirkus und er zieht vor allen seinen Hut, die diese Aufgabe auf sich nehmen. Ein Thema sei ihm besonders wichtig: Die Atemschutzgeräteträger. Ohne diese sind wir im Einsatzfall handlungsunfähig. Es sei daher enorm wichtig, dass diese ihre Fristen zur Tauglichkeit einhalten. Diese Spezialkräfte brauchen wir. „Bitte besucht die Veranstaltungen und nehmt die Termine wahr, die für die Atemschutztauglichkeit erforderlich sind!“ Die männlichen Geräteträger wies er an, die Bartregel zur eigenen Sicherheit strengstens zu beachten. „Bart und Maske – das passt nicht!“ Der Einsatz in Herolz „Unterm Giebel“ dauerte mit Nachlöscharbeiten drei Tage an. Eine Person galt anfänglich als vermisst, was auf für Feuerwehrleute eine ganz brennzlige Angelegenheit sei. Besonders hier ist es wichtig viele einsatztaugliche Atemschutzgeräteträger dabei zu haben. Ein Dank zu diesem Einsatz sprach er auch dem anwesenden Stadtbrandinspektor der Stadt Steinau, Stefan Matthäus, aus. Die Feuerwehr Steinau unterstützte mit ihrem Trägerfahrzeug, um den Abrollbehälter „Wasser“ in Herolz einsetzen zu können.
Werner Kreß erwähnte auch die deutliche Zunahme an Wald- und Vegetationsbrände. Daraus ist entstanden, dass der Main-Kinzig-Kreis einen sogenannten Waldbrandzug gegründet hat. Diesem gehört das Tanklöschfahreug (TLF 16/24) aus Schlüchtern ebenfalls an.
Auch im vergangenen Jahr wurden viele Brandschutzerziehungstermine in den Kitas und Grundschulen durchgeführt. Das Feuerwehrhaus in der Innenstadt ist ein Lehrgangsstandort für die Lehrgänge auf Kreisebene. Werner Kreß dankte der Wehr für die Durchführung der Verpflegung der Teilnehmer und der Unterstützung bei der Lehrgangsausrichtung. Bereits für dieses Jahr liegen dem Stadtbrandinspektor derzeit 50 Lehrgangsanmeldungen auf Kreisebene vor. Er dankt allen für die Bereitschaft sich aus- und weiterzubilden.
Für 2025 sei man noch auf der Suche nach einem Ausrichter für den Stadtfeuerwehrtag. Er bittet alle Wehrführungen und Vorstände um Unterstützung. Geplanter Termin sei im Juni, also noch genug Zeit, etwas zu organisieren.
Die Kameraden Christian Gärtner und Heiko Kirchner befinden sich nach Erkrankungen in Reha-Maßnahmen. „Unsere Gedanken sind bei ihnen. Viele Grüße und Genesungswünsche gehen an sie.“
In der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Schlüchtern sind derzeit 307 Männer und 51 Frauen aktiv. In den Ehren- und Altersabteilungen zählt die Stadt derzeit 172 Männer und 4 Frauen. Einen Zuwachs von 20 Kindern erfuhren die Jugendfeuerwehren, in denen sich derzeit 83 Jungs und 37 Mädchen engagieren. In der Kinderfeuerwehr nehmen derzeit 26 Jungen und 25 Mädchen teil. Durch die Gründung einer neuen Gruppe in der Innenstadt befördert macht dies ein plus von 23 Kindern zum Vorjahr. Die Feuerwehren der Stadt Schlüchtern rückten im vergangenen Jahr 216 Mal aus.
Der Stellvertretende Stadtjugendwart Julian Friedrichs berichtete über die Aktivitäten der Kinder- und Jugendfeuerwehren im vergangenen Jahr. Diese Nachwuchsarbeit findet oftmals nur im Hintergrund statt, ist aber immens wichtig. Insgesamt wurden für Zeltlager, Freizeiten und Tagesfahrten 15 Tage verbracht. Für die Gruppenstunden 837 Stunden und für die Vor- und Nachbereitung 594 Stunden. Dies seien 1431 Stunden, die für Verlässlichkeit und Zukunft stehen. Vier Dinge seien besonders wichtig: Wertschätzung für alle, die sich engagieren. Offenheit für alle neuen Wege. Transparenz und ein Miteinander und zu guter Letzt das Versprechen für ein Miteinander und Gemeinschaftlichkeit, denn am Ende des Tages seien wir alle eine Feuerwehr – die Feuerwehr der Stadt Schlüchtern.
Timo Geier der Feuerwehr Schlüchtern-Breitenbach wurde durch Julian Friedrichs die Floriansmedaille der Hessischen Jugendfeuerwehr in Silber verliehen.
In seiner Grußrede sprach Kreisbrandinspektor Markus Busanni den Damen ein Lob aus: 14,2 % Frauenanteil im Schnitt aller Stadtteilwehren – damit liegt Schlüchtern weit über dem Durchschnitt im Main-Kinzig-Kreis. Auch die Kinderfeuerwehr zeige mit 49% einen starken Mädchenanteil auf. Im Jahr 2024 erfolgten aus Schlüchtern 142 Anmeldungen für Lehrgänge auf Kreisebene. Davon wurden 135 Teilnehmer letztendlich angenommen. Das macht eine 95% Quote, mit der Schlüchtern ebenfalls die Kreisspitze darstellt. Markus Busanni sieht die Feuerwehr Schlüchtern gut aufgestellt durch die beiden hauptamtlichen Gerätewarte und einem Sachbearbeiter Brandschutz, der sehr nah am Feuerwehrgeschehen ist.
Markus Busanni berichtet, dass deine mobile Atemschutzübungsanlage in der Planung sei. Wunschtermin sei für 2028 angesetzt. Diese sei für die Ausbildung wichtig, denn Atemschutzgeräteträger sind unerlässlich. Dies haben die jüngsten Brände in Abfallentsorgungsbetrieben im Kreisgebiet gezeigt. Die massive Rauchentwicklungen zeigten deutlich auf: Ohne Atemschutz geht da gar nichts.
Zur Anerkennung der ehrenamtlichen Leistungen wurden alle anwesenden zu einem reichhaltigen Buffet eingeladen. Auch dies sei im Main-Kinzig-Kreis einmalig, so Markus Busanni.
Es wurden Anerkennungsprämien durch das Land Hessen ausgezahlt.
Anerkennungsprämie für 10 Jahre aktive Tätigkeit
- Dario Jeckel (Innenstadt)
- Fabio Bernedetto (Innenstadt)
- Fabian Orth (Innenstadt)
- Christian Giron (Kressenbach)
- Angelo Sauer (Elm)
- Johannes Eckhardt (Elm)
- Tim Schäfer (Wallroth)
Anerkennungsprämie für 20 Jahre aktive Tätigkeit
- Steffen Fieres (Innenstadt)
- Frank Eckhardt (Innensatdt)
- Manfred Lenz (Elm)
Anerkennungsprämie für 30 Jahre aktive Tätigkeit
- Dirk Glock (Innenstadt)
- Klaus Ochs (Elm)
Anerkennungsprämie für 40 Jahre aktive Tätigkeit
- Uwe Jeckel (Innenstadt)
- Wolfgang Heil (Kressenbach)
Die goldene Ehrennadel des Landes Hessen wurde an Thomas Henning (Ahlersbach) verliehen.
Das silberne Brandschutzehrenabzeichen wurde verliehen an:
- Julian Berger (Herolz)
- Manuel Gärtner (Herolz)
- Michael Gärtner (Herolz)
- Marc Höhn (Gundhelm)
- Isabell Kaulich (Ahlersbach)
- Florian Friedrich (Gundhelm)
- Björn Möller (Gundhelm)
- Ingo Schreiber (Gundhelm)
- Markus Schauberger (Niederzell)
- Jochen Bartholomä (Niederzell)
- Timo Gärtner (Niederzell)
- Tim Knüttel (Niederzell)
- Christian Lotz (Niederzell)
- Stefan Lotz (Niederzell)
- Tobias Reeg (Niederzell)
- Volker Schauberger (Niederzell)
- Hans-Joachim Schmidt (Niederzell)
- Klaus-Peter Schmidt (Niederzell)
- Benjamin Tiyaworabun (Niederzell)
- Markus Hartmann (Hohenzell)
Das goldene Brandschutzehrenabzeichen wurde verliehen an:
- Karlheinz Heil (Klosterhöfe)
- Alexander Möller (Gundhelm)
- Michael Walla (Niederzell)